Nüchtern Erbrechen, Sodbrennen, Reflux beim Hund

30. Oktober 2025

Nüchtern Erbrechen, Sodbrennen oder Reflux sind nicht nur belastend, sondern Anzeichen für ein grundlegendes Problem. Oft sind diese Anzeichen psychosomatisch verursacht, zuweilen aber auch auf Fütterungsfehler zurückzuführen. Erfahre hier, was Du tun kannst, um Deinem Hund zu helfen.

Du kennst das bestimmt auch: In den frühen Morgenstunden weckt Dich Dein Hund mit Schmatz oder Würggeräuschen und bevor Du noch handeln kannst, erbricht sich Dein Hund mit laut pumpenden Geräuschen vor deinem Bett. Doch der Magen ist leer, es kommt nur eine kleine Pfütze gelber Schleim oder Schaum zu Vorschein.

Das „nüchtern oder leere Erbrechen“ kann gelegentlich auftreten und ist dann kein Grund zur Besorgnis. Manchmal entsteht dieses Symptom aufgrund eines vorübergehenden Problems, z.B. die Aufnahme von nicht verdaulichen Stoffen oder wegen Stress. Magenprobleme wie Gastritis oder Magengeschwür gehören zu den häufigsten psychosomatisch verursachten Beschwerden.

Nicht nur leeres Erbrechen, sondern auch Schmatzen, starkes Sabbern, Schluckauf oder Husten können auf Sodbrennen oder Reflux hindeuten. Diese Symptome entstehen, wenn zu viel und auch wenn zu wenig Magensäure produziert wird.

Die Produktion von Magensäure lässt sich beeinflussen, z.B. durch die Zusammenstellung von Futter-Komponenten, die Fütterungstechnik und die Veränderung von Lebensumständen, etc.

Solltest Du bei Deinem Hund diese Symptome immer wieder in kurzen Abständen beobachten, wende Dich baldmöglich an eine Ernährungs-Therapeutin Deines Vertrauens, damit nicht nur Symptome weggedrückt werden, sondern die Ursache geheilt wird!


Hier sind meine Top-Tipps für die 1.Hilfe bei auftretenden leerem Erbrechen oder Sodbrennen.


Top-Tipp Nr. 1

Verkürze die Zeit zwischen Abend-Mahlzeit und Frühstück mit Hilfe eines „Betthuperls“ vor dem Schlafen gehen. Das kann durchaus etwas bindegewebe-reicheres sein, wie z.B. ein kleines Stück roher Hühnerhals oder ein Esslöffel grüner Pansen. Diese Nahrungsmittel verweilen länger im Magen und die nächtliche Magensäure wird dadurch gebunden. Doch Achtung! Je nach Patient und seinem zugrundeliegenden Problem kann dieses Betthupferl wie ein Stein im Magen liegen, der ja in der Nacht eigentlich ruhen will und soll. Für Patienten, die das Betthupferl belastend finden ist Top-Tipp Nr. 2 besser geeignet.


Top-Tipp Nr. 2

Eine große Mahlzeit pro Tag sorgt für eine Beruhigung im Magen, sobald der Nahrungsbrei in den Dünndarm abgewandert ist. Dieser Effekt kann jedoch nur erfolgreich eintreten, wenn Du Deinem Hund nicht über den Tag verteilt viele kleine Leckerchen gibst.


Top-Tipp Nr. 3

Füttere zu flexiblen Uhrzeiten. Die innere Uhr in Deinem Hund startet die Produktion von Verdauungssäften zu der Uhrzeit zu der Futter zu erwarten ist. Durchbreche den Automatismus, indem Du zu ganz unterschiedlichen Zeiten fütterst. Der Biorhythmus in Deinem Hund wird aufhören, schon in Erwartung von Futter Magensäure etc. zu bilden.


Top-Tipp Nr. 4

Die empfindliche Magenschleimhaut kannst Du schützen, indem Du deinem Hund Kräutertees mit Fenchel, Kamille oder Kümmel gibst. Dein Hund wird dadurch eine Entspannung im Magen spüren. Eibisch-Schleim oder Sirup der Amerikanischen Rotulme (Slippy Elm Bark) schützt die Schleimhäute vor Reizung durch zu viel Magensäure. Doch Obacht, wenn Dein Hund zu wenig Magensäure produziert. Dann könnten sich Symptome verschlechtern.


Top-Tipp Nr. 5

Noch ist nicht wissenschaftlich bewiesen, was genau die Ursache für leeres Erbrechen ist. Man vermutet, dass eine Dybiose im Microbiom entscheidend zu der Neigung zum leeren Erbrechen beiträgt. Unterstütze das Microbiom mit natürlichen Rohfasern, wie z.B. Flohsamenschalen oder Akazienfaser-Pulver. Positiv wirkende Darmbakterien kannst Du mit Hilfe von Ziegenmilch-Kolostrum oder Rohmilch-Kefir füttern.


Top-Tipp Nr. 6

Eine natürliche Beruhigung und Heilung der Schleimhäute bewirkt der Vitalpilz Hericium erinaceus. Studien belegen, dass der Hericium oder Affenkopfpilz Säure-Reflux, Entzündung der Schleimhäute und dem Magen-Bakterium Helicobacter pylori entgegenwirkt.


Die wichtigste Maßnahme: Stress identifizieren und reduzieren!

Stress ist die körperliche Reaktion auf Stressoren, die in der Umwelt deines Hundes real existieren. Das Stress-Hormon Cortisol bewirkt eine Minder-Durchblutung der Schleimhäute im Verdauungstrakt und kann so zu einer schwindenden Verdauungsleistung führen. Stressoren können , nicht adäquates Futter, übermäßige Freizeit-Aktivität aber auch Langeweile sein, oder Schmerzen. Auch der Stress, den Du als Bezugsperson erlebst, wirkt sich auf deinen Hund aus. Denn er fühlt empathisch mit Dir mit. Mehr Achtsamkeit ist der entscheidende Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden.


Sollten die Symptome nicht innerhalb von maximal 3 Wochen vollkommen verschwinden, wende Dich unbedingt an einen Therapeuten deines Vertrauens.

 

Eine andauernde Belastung des Magens und vor allem der Schleimhäute im gesamten Verdauungstrakt kann zu weiteren gesundheitlichen Beschwerden führen, wie z.B. Futtermittelunverträglichkeiten, Allergien, chronische Darmschleimhaut-Entzündung oder Leaky Gut.


Eine dauerhafte Beruhigung des Verdauungstraktes benötigt eine Therapie, die den ganzen Patienten betrachtet. Körper und Geist wirken auf die Ausgeglichenheit der Verdauung. Zu Anfang steht eine individuell gut verdauliche Kost, Präbiotika und wohltuende Arzneien. Ich berate Dich sehr gern, auch online. Schau mal hier in mein Angebot zur Ernährungsberatung.


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Hinweis aus der Praxis: Ich bin Tierheilpraktikerin für Hunde und Katzen im Raum Rendsburg und arbeite seit vielen Jahren mit Hunden, die unter chronischen Schmerzen, Entzündungen oder Bewegungseinschränkungen leiden. PEA ist dabei ein häufiges Thema in der ganzheitlichen Begleitung – immer eingebettet in eine individuelle Gesamtbetrachtung von Stoffwechsel, Ernährung und Nervensystem. >> Zur Tierheilpraxis Tierisch Gesund CBD war gestern? Seit einigen Jahren wird CBD-Öl häufig als Naturprodukt gegen Schmerzen, Entzündungen, allergische Reaktionen und sogar im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen empfohlen. Die Hoffnungen waren – auch in der Tiertherapie – groß. In der Praxis zeigt sich jedoch immer wieder ein Problem: Viele Hunde und Katzen verweigern die Einnahme von CBD-Öl aufgrund des intensiven Geruchs und Geschmacks. Hinzu kommt, dass die Wirkung individuell sehr unterschiedlich ausfällt. Neue Hoffnung PEA! In den letzten Jahren rückt zunehmend Palmitoylethanolamid (PEA) i n den Fokus. Wichtig ist dabei eines gleich vorweg: PEA allein löst in der Regel nicht die Ursache eines Problems. Schmerzen, Entzündungen oder Bewegungseinschränkungen stehen häufig im Zusammenhang mit weiteren Faktoren wie: Darmgesundheit Nährstoffversorgung chronischer Stressbelastung Fehlregulationen des Nervensystems Genau hier setzt eine ganzheitliche Betrachtung an. Was ist Palmitoylethanolamid (PEA)? Palmitoylethanolamid (PEA) ist eine im Körper natürlich vorkommende Substanz aus der Gruppe der Fettsäureamide. Sie wurde bereits in den 1950er Jahren entdeckt und wird seitdem intensiv medizinisch erforscht. Das als Nahrungsergänzungsmittel erhältliche PEA wird synthetisch hergestellt. Es entsteht aus der Fettsäure Palmitinsäure und Ethanolamin. Auch wenn Palmitinsäure natürlicherweise z. B. in Palmöl vorkommt, handelt es sich bei PEA nicht um ein Naturprodukt, sondern um ein industriell hergestelltes, hochreines Pulver. PEA ist geruchs- und geschmackneutral und weist – ähnlich wie CBD – einen Bezug zum Endocannabinoid-System (ECS) auf, ohne selbst ein C annabinoid zu sein. PEA und das Endocannabinoid-System Das Endocannabinoid-System ist ein komplexes Regulationssystem im Körper von Mensch und Tier. Es spielt unter anderem eine Rolle bei: Schmerzverarbeitung Entzündungsreaktionen Immunfunktion Nervensystem PEA gilt als endocannabinoid-ähnliches Molekül und interagiert auf verschiedenen Ebenen mit diesem System. Mögliche Wirkungen von PEA In Studien und aus der praktischen Anwendung werden unter anderem folgende Effekte beschrieben: Entzündungshemmung z. B. bei Arthritis, entzündlichen Darmerkrankungen oder Blasenentzündungen Schmerzlinderung insbesondere bei neuropathischen und chronischen Schmerzen Neuroprotektion Hinweise auf einen schützenden Effekt auf Nervenzellen, relevant auch bei neurodegenerativen Prozessen Immunmodulation regulierende Wirkung bei überschießenden Immunreaktionen Unterstützung der Hautgesundheit z. B. bei allergischen Hautreaktionen und Juckreiz Schutz vor oxidativem Stress Unterstützung der Zellen gegenüber freien Radikalen
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