Blog-Layout

Tryptophan und alles ist gut?

8. Juli 2023

"Happy Brainfood" braucht mehr als nur einen Extra-Löffel Tryptophan!

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass gesunde Ernährung zu einer guten Stimmung beiträgt. In diesem Zusammenhang wird ängstlichen, hyperaktiven oder aggressiven Hunden immer wieder eine Futterergänzung mit Tryptophan empfohlen. Inzwischen ist der Markt mit Nahrungsergänzungsmitteln, die Tryptophan enthalten, geradezu überfüllt. Auch Fertigfutterhersteller sind auf diesen Zug aufgesprungen.

Doch was ist Tryptophan eigentlich und ist es wirklich so einfach, dem eigenen Hund zu glücklicher Entspannung zu verhelfen?


Tryptophan ist eine von 22 bekannten Aminosäuren. Sie sind die kleinsten Bausteine von Eiweiß und damit vor allem in Fleisch enthalten. Tryptophan gehört zu den Aminosäuren, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, weil der Körper sie nicht selber herstellen kann. Sie ist ein Grundbaustein für das „Glückshormon“ Serotonin, dass im Gehirn ein wichtiger Gegenspieler von Stresshormonen ist und außerdem Impulsivität und Aggression hemmt. Es führt also zu einem ausgeglichenem Verhalten. Studien zeigen, dass eine hohe Konzentration von Tryptophan im Gehirn mit einer hohen Konzentration von Serotonin einhergeht.


Ängstliche Hunde oder Hunde mit stereotypen Verhaltensstörungen, die Tryptophan als Nahrungsergänzung erhielten und einen hohen Tryptophan-Anteil im Blut haben, zeigten in Studien jedoch keine Verhaltensveränderung. Entscheidend ist nicht die Menge an Tryptophan, sondern ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren, die bei der Fütterung berücksichtigt werden müssen. Zum einen hat sich gezeigt, dass Tryptophan in einer eiweißreichen Kost in einem Konkurrenzverhältnis zu anderen Aminosäuren steht, die ebenfalls in das Gehirn transportiert werden sollen. Diese benutzen das gleiche Carriersystem durch die Bluthirnschranke. Wird eiweißreich gefüttert, sind diese Konkurrenten zeitgleich auf dem Weg zum Gehirn und behindern den Eintritt von Tryptophan durch die Bluthirnschranke.

 

Steigert man also den relativen Anteil an Tryptophan gegenüber den anderen Aminosäuren kann die Tryptophan-Konzentration im Gehirn ansteigen. Noch besser wird dieser Effekt erzeugt, wenn die Fütterung neben Eiweiß auch Kohlenhydrate enthält. Die Insulinausschüttung, ausgelöst durch die Kohlenhydrate verbessern zusätzlich den Transport von Tryptophan.


Doch Tryptophan muss, einmal im Gehirn angekommen, noch zu Serotonin umgebaut werden. Dazu benötigt der Körper auch Magnesium, Vitamin B6 und Folsäure. Bei der Fütterung muss die ausreichende Zufuhr dieser Stoffe sichergestellt werden. Hier ist zu beachten, dass Hunde, die Stresshormone freisetzen, erhöhte Mengen Magnesium verbrauchen.


Will man also über eine vermehrte Produktion von Serotonin ein ausgeglicheneres Verhalten und eine bessere Stimmung bei seinem Hund fördern, gelingt dies nur über eine komplexe Futterveränderung, nicht durch die Gabe einer Tryptophan-Kapsel.


Happy Brainfood enthält also am besten:

Einen reduzierten Eiweißgehalt UND Kohlenhydrate. Man sollte Eiweiß-Quellen wählen, die einen erhöhten Gehalt an Tryptophan haben, wie z.B. Lammfleisch. Weitere Nahrungsmittel sollten ausreichend B-Vitamine und Magnesium liefern.


Leckeres und bedarfsgerechtes Happy Brainfood gleich buchen

Happy Brainfood jetzt buchen
von account 2. November 2024
Librela® und Solensia® Hoffnungsträger und Risiko zugleich Eine Entscheidungshilfe für Tierbesitzer
Ein kleiner weißer Hund steht vor einer Tafel mit der Zeichnung eines Hundehaufens darauf.
25. September 2024
Warum fressen Hunde Kot und wie man Kot therapeutisch nutzen kann. Eine Kottransplantation ist ein anerkanntes Therapieverfahren.
Schreiende Katze
von account 3. Juli 2024
Schreikatzen schreien nachts unermüdlich und verhindern so jede Nachtruhe. Warum schreien Katzen so furchtbar und was kann man dagegen tun, liest Du hier.
Französische Bulldogge in Seitenlage bei großer Hitze
von account 27. Mai 2024
So erkennst Du die Zeichen eines Hitzschlages und leistest Du effektiv erste Hilfe!
Wenn die Hormone übernehmen.
von Manuela Jacobs 31. Dezember 2023
Die Scheinträchtigkeit sorgt durch einen hormonellen Ausnahmezustand für Verhaltensänderungen und oft auch körperliche Probleme, ohne dass die Hündin krank ist. Mit natürlichen Mitteln kannst Du ihr helfen, gut durch diese Zeit zu kommen.
Hund hält ein Bund mit Möhren
von account 29. Oktober 2023
Gründe und 6 Top-Tipps zur ersten Hilfe bei Leerem Erbrechen, Sodbrennen und Reflux beim Hund
Zahngesundheit
30. September 2023
Zähneputzen ist mühsam und Dein Hund mag das eigentlich gar nicht? Du hast schon zahllose Zahnreinigungs-Snacks verfüttert und der Zahnstein wächst trotzdem rasant? Dein Hund riecht unangenehm aus dem Maul und der Mundgeruch wird täglich schlimmer? Zahn- und Zahnfleischgesundheit lässt sich leicht beeinflussen. Und wie das geht, erfährst Du in meinem Gratis eBook Gesunde Zähne und Zahnfleisch mit modernem Microbiom-Management Hol Dir Dein Gratis-E-Book für ganzheitliche Zahngesundheit!
PEA
von account 14. September 2023
CBD war gestern! Seit ein paar Jahren ist CBD-Öl ein oft empfohlenes Naturprodukt gegen Schmerzen, Entzündungen, allergische Reaktionen und ja sogar gegen Tumorwachstum. Und die Hoffnungen waren auch in der Tiertherapie groß. Therapeuten und Besitzer verzweifeln jedoch nicht selten an der mangelnden Bereitschaft ihrer geliebten Fellnasen, das CBD-Öl einzunehmen. Es hat einen zu durchdringenden Geschmack und Geruch. Jetzt keimt neue Hoffnung auf – mit PEA! Palmitoylethanolamid (PEA) ist eine natürlich vorkommende Substanz im Körper, die zur Gruppe der Fettsäureamide gehört. Es wurde in den 1950er Jahren entdeckt und wurde seitdem in verschiedenen Bereichen der medizinischen Forschung untersucht. PEA, das als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird, wird durch eine chemische Synthese hergestellt. Es wird aus der Fettsäure Palmitinsäure und einem Amin, dem Ethanolamin gewonnen. Auch wenn Palmitinsäure z.B. natürlicherweise in Palmöl vorkommt, ist PEA kein Naturprodukt, sondern das Ergebnis eines industriellen Herstellungsverfahrens. Es entsteht ein weißes, geruchs- und geschmackneutrales Pulver mit ähnlichen Eigenschaften wie CBD-Öl. Genauso wie CBD hat PEA hat einen Bezug zum Endocannabinoid-System (ECS) im Körper, ohne jedoch selbst ein Cannabinoid wie das CBD zu sein. Das ECS ist ein komplexes biologisches System im Körper von Menschen und Tieren, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse spielt, einschließlich Schmerzempfindung, Entzündungsreaktionen, Immunfunktion und mehr. PEA ist ein sogenanntes Endocannabinoid-ähnliches Molekül und interagiert mit dem ECS auf verschiedene Weisen. Folglich gibt es verschiedene Wirkungen im Körper: Entzündungshemmung: PEA hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann z.B. bei Arthritis, , entzündliche Darmerkrankungen, Blasenentzündung etc. eingesetzt werden. Schmerzlinderung: PEA wird oft zur Schmerzlinderung eingesetzt, insbesondere bei neuropathischen Schmerzen und chronischen Schmerzen. Es kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern, indem es auf entzündliche Prozesse und Nervenrezeptoren einwirkt. Neuroprotektion: Es gibt Hinweise darauf, dass PEA Nervenzellen vor Schäden schützen kann. Dies macht es potenziell nützlich bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz, die es ja auch bei unseren Haustieren gibt. Immunmodulation: PEA kann das Immunsystem ausbalancieren und hat so positive Wirkungen bei Autoimmunerkrankungen, bei denen eine übermäßige Immunreaktion vorliegt. Hautgesundheit: PEA kann Hautentzündungen reduzieren und Hautirritationen lindern. Hier profitieren auch Allergiker mit Hautaffektionen und Juckreiz. Schutz vor oxidativem Stress: PEA kann dazu beitragen, Zellen vor oxidativem Stress und freien Radikalen zu schützen. Diese Moleküle schädigen unsere Zellen, fördern Entzündungen und machen sie angreifbar für Krankheitserreger oder Entartung. Und gibt es einen Haken? Palmitoylethanolamid (PEA) gilt auch für Hunde, Katzen und Pferde als sicher und gut verträglich. ABER: Jede Substanz, die mit dem Körper in Kontakt kommt oder eingenommen wird, wirkt auf den Körper ein. Sie kann unerwünschte, ja sogar gesundheitsschädliche Wirkungen haben. Bevor Sie ein Produkt einnehmen oder Ihrem liebsten Fell-Freund geben, sollten Sie sich sorgfältig über die Wirkweise informiert haben und wissen, ob diese Wirkung für Ihren Fell-Freund hilfreich ist. Viele meiner Patienten haben mehr als eine Erkrankung oder erhalten verschiedene Medikamente. Jede Substanz - auch PEA - kann Wechselwirkungen oder Beeinträchtigungen verursachen. Diese Aspekte müssen sorgfältig abgewogen werden. In Studien wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet: Magen-Darm-Beschwerden, allergische Reaktionen, Juckreiz. Menschen berichten bei Anwendung zuweilen von sehr großer Müdigkeit, Mattigkeit oder Schlaflosigkeit. PEA ist rechtlich betrachtet ein Nahrungsergänzungsmittel. Es gibt zahlreiche Anbieter im Internet, die PEA verkaufen. Doch man sollte unbedingt qualitativ hochwertiges, reines PEA verwenden. Ich empfehle PEA in meinen Therapieplänen und sehe immer wieder sehr gute Therapieerfolge. Aus der Anwendung am Patienten weiß ich, dass die Dosierung sehr individuell erfolgen muss um gute Therapieerfolge zu erzielen. Ich setze PEA immer als ein Teil einer ganzheitlichen Therapie ein, d.h. es wirkt im Zusammenspiel mit anderen Arzneien und Behandlungen. Dieses Therapiekonzept hat die beste Erfolgsbilanz. Therapeuten und naturheilkundlich interessierte Tier-Freunde finden vertiefende Informationen zu Wirkweise, Indikationen, Nebenwirkungen, Dosierung und Synergie-Effekte von PEA in meinem Video on Demand. Für Therapiekonzepte und Beratung Ihres liebsten Fell-Freundes vereinbaren Sie einen Termin! Diese Hinweise sind ausschließlich allgemeine Informationen zu Gesundheitsfragen. Sie ersetzen nicht den Gang zum qualifizierten Therapeuten!
Gesunder Geist in gesundem Körper
von Manuela Jacobs 8. Juli 2023
Die Naturheilkunde bietet vielversprechende Ansätze bei auffälligem Verhalten.
Weitere Beiträge
Share by: